Samstag, 31. Oktober 2009

Renntag 4 bis Zieleinlauf (alle Posts nun mit Bildern)

Renntag 4

Wiederum ging der Tag um ca 05:30 los. Unterschied: Die Camp-Hochebene 30km vor Alice Springs liegt auf 730m. Das heisst: Es war in der Früh gesäßkalt. Nämlich richtig. Der perfekte Australische Sonnenaufgang verhalf der Sache aber alsbald zu erträglichen Temperaturen. Um 08:05 gabs dann einen Bilderbuchstart, ohne Probleme. Nach ca. 25 minuten hielten wir am Check in Alice Springs, am Weg raus aus der Stadt waren zwei kurze Stops notwendig (Bremse u.ä), danach gings straff Richtung Süden Richtung Grenze zu South Australia. Die Vegetation wird hier immer spärlicher und geht in vereinzeltes Dornengestrüpp über. Die sichtbare Weite ist einfach …. überwältigend. Günstige Windverhältnisse und optimale Einstrahlung liessen eine Renngeschwindigkeit von durchschnittlich 74 km/h zu, was dazu führte dass am Ende des Renntags um 17:03 immerhin 615km gemcht werden können. Da ich zwischendurch Wetterdaten gesaugt habe ist mir klar, dass es morgen nochmals so richtig reinbrennen wird. Vor einer sich nähernden Kaltfront dreht der Wind zusätzlich noch auf Nord, also Rückenwind. Wir planen daher morgen bis 100km vor Port Augusta (Südküste) zu kommen, dann bleiben noch 400km bis Adelaide.... schau ma moi dann sengan ma scho.




 

 

 

 



Tschö


MS


Renntag 5


Wie vorhergesagt, strahlender Sonnenschein. Nach Kaffee ohne Zucker und ein paar Zigaretten begab man sich wieder auf den Stuart Highway. Bald war Coober Pedy, die Opalminenstadt erreicht. Schön ist anders, aber na ja. Am südwestlichen Horizont tauchten gegen Mittag die ersten Cirruswolkenfelder auf, die die schwache Kaltfront ankündigten. Später am Tag gabs teilweise ordentliche Abschattungen, dennoch konnten die Strategen einen Schnitt von 78 km/h halten ohne die Batterien leer zu fahren. Die allabendliche Ladephase mit der untergehenden Sonne fiel allerdings mau aus. Zusätzlich war meine Wettervorhersage für den letzten Renntag prickelnd, nämlich wechselnd bewölkt mit auf Südwest drehenden Wind (ein so genannter cool change, also ein Kaltfrontdurchgang ohne Regen und nennenswerte Bewölkung). Es wurde eine risikoreiche Strategie mit Temposteigerung auf 87 beschlossen. Der Abend brachte ein paar Dosen Bier, ein Flascherl guten Roten, und einen Trucker der sich zu uns gesellte und augenscheinlich auf Speed war. Beunruhigend.




 

 

 

 

 

 

 

 

 





Renntag 6 und Ziel


Der Finaltag. Sonnig wie eh und je gings los, Port Augusta, ein Checkpoint lag nur 30km voraus. Vor dem Start gabs noch ein paar ungewöhnliche Foto, weil ein Roadtrain, beladen mit Wasserrohren, erklommen wurde. Der Trucker erklärte mir stolz, er hielte sich mit Vodka-Cola wach. Gar nicht drüber nachdenken. Auf der Strasse gingen wir rasch auf 87, in Port Augusta wurde es das erste mal brenzlicg, weil ein Roadtrain sowohl das Solarauto als auch den Chase-Van (ich) übersah und den Weg abschnitt. Das Solarauto kam noch knapp rüber, wird fuhren mit 50 über die Gehsteigkante. Dennoch ging das Manöver ohne Platzer gut. Nun wurde die Zeit knapp, da die Polizei ab 11:00 zwischen Port Augusta und Adelaide ein Fahrverbot für die Solarfahrezeuge verhängte, da der Verkehr zu dicht wurde. Nach 11:00 musste nach Adelaide getrailert werden (ohne Schlechterstellung). Bis 11:10 schafften wir es bis Kilometer 2888, dann war der Spass am Salzsee vorbei. Rauf auf den Hänger und ab nach Adelaide. Dort wurde noch die Zieleinfahrt inszeniert und mit reichlich Bier zur Feier des Tages über die bestandene Herausforderung begossen. 8. Platz. ! !




 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 



Dass ein Sieg nicht möglich war, stand von Anfang an fest, da der Solwarworld Nr. 1 den schnellsten Fahrzeugen einfach aerodynamisch unterlegen ist. Die Podesteams fuhren über 100 Schnitt, der Solarwolrd schafft bei besten Bedingungen 75-80, ohne leer zu fahren. Es ging darum gut und sicher durchzukommen, und das mit dem schönsten Auto des Rennens. Geschafft . Also gewonnen.


Der Rest des Tages brachte die lang ersehnte Dusche und während es für die Teammitglieder feucht-fröhlich durch die Nacht ging, bin ich es eher ruhig mit einem Chill-Out-Drink angegangen und lernte den Luxus eines ordentlichen Bettes früher als die anderen wieder zu schätzen. Morgen gehts zurück nach Melbourne, um viele Erfahrungen, geniale Eindrücke und einige Kratzer reicher, um ein paar Kilo Dreck ärmer.

Update: Melbourne erreicht, Bilder hochgeladen. Gute Nacht.


Bis dann


MS

Dienstag, 27. Oktober 2009

Renntage 1-3

Renntage 1 -3

Nun, Australien ist immer anders. Ursprünglich war der Plan so, täglich live zu berichten. Aufgrund des Internetangebotes im Outback sieht die Sache aber etwas anders aus. Ich habe seit Sonntag Mittag keinen Netzempfang mehr, nun, da sich der Trail Alice Springs im Herzen Australiens nähert, macht es wieder Sinn, Zeilen zu verfassen. Zum Ablauf im Einzelnen:

Renntag 1: Um 08:30 gings in Darwin los, leider nicht allzu lange. Ein Patschen am Vorderreifen des Solarcars zerstörte die Felge. Die Ersatznabe war etwas locker, weswegen nach dem Tausch die Bremse versagte. Folge 4 Stunden Standzeit. Danach ging alles gut, die Spitzenteams setzten sich aber natürlich schon weit ab. Immerhin schafften wir noch 390km und schlugen das Camp ca. 100Km südlich Katherine auf. Dasselbige Camp befand sich direkt neben dem Highway in einem Gum Tree Wald. (mit allerlei lautem Getier). Nach Dosenthunfischbolognese mit halb-al-dente Nudeln begab ich mich schnell ins Zelt.




Reifenplatzer und Felgentausch südlich von Darwin




Abendliche Ladephase



Termitenbau

 



Renntag 2: Bis zur Abfahrt um 08:05 wurde mit den Solarpanels die Batterie geladen und mit Müh und Not ein Ersatzreifen aufgepumpt. Um 08:05 gings dann los, wenigstens für 500m, dann war der Reifen wieder leer. Grund: Defektes Ventil. Leider war der Kompressor auch hin, irgendwie gings dann aber doch wieder auf die Stecke. Mit einem Schnitt von 67 km/h gings dann zum nächsten Checkpoint. Nach diesem hatte die Elektronik einen Spinner, en paar Module mussten abgeklemmt werden. Danach schlug das Wetter das erste Mal zu. Ein ungewöhnlich starkes Tief über Ostaustralien schmiss eine Menge Staub in die Luft, der mit Südwinden auch in unsere Richtung geweht wurde. Trotz wolkenlosem Himmel wurde es immer diesiger, die Solarleistung ging deutlich zurück. Die Situation änderte sich bis Rennschluss um 17:02 nicht mehr wesentlich. Ein weisser Sonnenuntergang war die Folge. Ein paar Wetterkarten via Satmodem versprachen für den Folgetag aber deutliche Besserung. Essen: Nicht erwähnenswert: Instant-Käsesauce mit harten Nudeln. Der Hunger fragt aber auch nicht.




 

Camp am 2. Tag







 

Staubiger Sonnenuntergang

 


Renntag 3: Bis jetzt optimal. Ohne Panne kamen wir um 08:02 auf die Strasse. Der Staub hat sich weitestgehend verflüchtigt und so gings mit 70 Schnitt weiter nach Süden Richtung Alice Springs. Die Vegetation wird nun drastisch spärlicher, die Gumtrees wurden von irgendwelchen vegetarischen Besen, diese von Dornengestrüpp abgelöst. Hin und wieder erscheint ein zermantschstes Känguruh auf der Strasse, lebend sah ich noch keines. Laut Stategie werden wir kurz vor Alice Springs campen, unser aktuelles Ranking ist Position 13. Da sollte sich noch was tun.



 

 






Totes Pferd

 

Update: An einer Tankstelle in Alice konnte ich endlich etwas hochladen ....

Goodbye

MS

Sonntag, 25. Oktober 2009

Das Qualifying


Während die Techniker und Elektriker schon um 5 Uhr aufgebrochen sind um das Qualifying vorzubereiten, war mir das Recht zum Ausschlafen vorbehalten. Nach Zigarette ohne Kaffee bin ich zum Strand aufgebrochen. Jener ist sehenswert, Baden spielts aber nicht, da garstige Würfelquallen das Badevergnügen bis hin zur Entleibung beeinträchtigen können. So blieb es bei ein paar Fotos und einer ca. 1Stündigen Wanderung.




Warnung vor Würfelquallen

 

 

Darwin Beach



Danach bin ich zum Qualifying marschiert, das auf dem Hidden Valley Raceground stattfand. Ziel des Qualifyings ist es logischerweise, die Startposition für den Sonntag zu determinieren.

Der Solarworld 1 hatte dabei aber ein paar Probleme. Die hinteren Bremsen blockierten, die ersten 2 Versuche scheiterten. Der dritte war dann letztendlich erfolgreich.



 




Danach hab ich dann noch beim Zammräumen und Einpacken geholfen, und bin weiters mit dem Techniker nochmals die neuesten Wetterdaten durchgegangen. Ein paar Erledigungen führten mich dann noch nach Darwin City: Zigaretten für 6 Tage, Hygieneartikel für 6 Tage, (im Outback gibts keine Duschen …) und ein Telstra Bigpond Stick um unter anderem diesen Blog weiter führen zu können.

Diese Zeilen tippe ich letztendlich beim Mc Donalds, da dieser ja freies Wlan offeriert.





Bis morgen

MS

Freitag, 23. Oktober 2009

Darwin

Um 08:30 gings dann von Melbourne Tullamarine los erstmal nach Sydney. Interessant hierbei, dass QANTAS auf der kurzen Strecke (750km) überwiegend Boeing 767 einsetzt, die eigentlich Mittel- oder Langstreckenflugzeuge sind.




QANTAS B767

Grund ist, dass es eine der meistfrequentierten Flugstrecken der Welt ist und die Flüge im 15-30 Minutentakt gehen. In Sydney gabs dann 1 Stunde Pause, Zeit genug für ein paar Kaffee und 3, 4 Zigaretten.

Sydney – Darwin durfte ich dann in einer konventionellen B737 zurücklegen. Essen: Garnelen mit Curry-Gatsch und zu Tode geschmortem Bok-Choi. UND: Ein Eskimo-Eis (hier: Streets). Dank Fensterplatz gabs aber 4 Stunden Blick auf eine bunte, aber menschenleere Einöde – das Outback.

Die Hauptstadt des Northern Territory, Darwin, empfing mich dann mit trockener Hitze – 36 Grad. Da war meine Vorhersage gar nicht mal so schlecht. Das Team der Hochschule Bochum in Form von Meitser Olm nahm mich in Empfang, ich registrierte mich als Teammitglied, dann gings weiter zum Headquarter, das temporär in einer Werkstatt untergebracht ist. Jene hat uns Richard, ein mittlerweile ortsansässiger Österreicher aus Stockerau, vermittelt.



Blick vom Headquarter

Jene wird von 2 Wachhunden im Kleinformat bewacht, die mit Knochen und Fleischfetzen nach typisch Australischer Manier gefüttert werden.



Der Solar World Nr. 1

Gemeinsam mit dem IT Spezialisten wurden noch gschwind die letzten Probleme mit den Wetterdaten gelöst. In ca. 1 Stunde gehts dann zu den Bungalows und damit neigt sich dieser Tag langsam dem Ende zu.





Der Samstag bringt mir erstmal Freizeit genug um mir Darwin anzuschauen, bevors dann am Sonntag richtig ernst wird.....




Ein herzliches Grüß Gott bei immer noch 33 Grad

MS