Sonntag, 1. November 2009

Epilog

Nun da das Rennen gelaufen ist, ist es an sich an der Zeit die Sinnfrage zu stellen. Hat es etwas gebracht einen Wettermenschen mit in ein Solarrennteam zu nehmen ? Gewonnen  haben wir ja nicht. Nun, schaun wirs uns einmal an. Insgesamt war das Wetter im Sinne von Performance für alle Rennteams ideal. Es gab fast jeden Tag strahlenden Sonnenschein. Der Hund liegt dabei aber im Detail, da Fragen wie: wann dreht der Wind von so und so auf so und so, wie stark wird die Einstrahlung auf der Rennstrecke etc. von integraler Bedeutung sind. Abhängig von der Durschnittsgewindigkeit können 5 oder 10 km/h Gegen- oder Rückenwind locker +/- 300 Watt Leistung ausmachen, was auf den Batteriespeicher geht und eine Strategie über den Haufen werfen kann. Zudem kann eine einzelne gemeine Wolke während der Ladephasen (Früh, Checkpoints, Abend) gleich mal 200 oder 500 Wattstunden kosten. Z.B hatten wir dieses Pech beim letzten Checkpoint in Port Augusta, als sich ein winziger Cumulus beharrlich über dem Parkplatz hielt.

Zusammengefasst, selbst bei oberflächlich besten Wetterbedingungen spielt die genaue Zeitlichkeit und Quantität der Einflussgrössen Strahlung und Wind eine sehr gewichtige Rolle. Und diesbezüglich bin mit dem Ergebnis meiner Beratung sehr zufrieden, da vor allem für die letzten 3 Tage meine Vorhersagen sehr gut waren und dazu führten, dass sich die Strategen trauten das Tempo von 65 Schnitt an den ersten Tagen bis hin zu 87 am letzten Tag zu steigern ohne dass die Batterien leer wurden. Auch die Grosswetterlage habe ich gut erwischt, schon am Samstag lautete meine Vorhersage für den Zieltag (Freitag) dass es in der Früh einen cool change mit Winddrehung auf Süd vor Adelaide geben wird. Den Change bemerkte ich am Freitag gegen 10:00 Ortszeit etwas südlich von Port Augusta, also auch für diese 6T Prognose brauche ich mich nicht zu schämen.

Für weitere Beratungen gibt es natürlich noch erhebliches Verbesserungspotential, aber ich habe gelernt und gesehen worauf es ankommt und schon wieder ein paar Ideen im Kopf.

Das war die eine Sache. Die Erfahrung den Kontinent zu durchqueren, womit ich mehr getan habe als ca. 98% der Australier, steht natürlich aussen vor und vor allem in bleibender Erinnerung.

Damit schliesse ich diesen Eventblog, sobald ich neue Fotos von den Kollegas bekomme oder auch das eine oder andere Video werde ich das nochmals hier hin stellen. In Kürze starte ich hier meinen Wetterblog, im Zuge dessen ich mich mit nationalem und weltweitem Wetterallei beschäftigen möchte.

Bis dann

MS

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