Donnerstag, 22. Oktober 2009

Letzte Vorbereitungen

Vorgeschichte


Mein Name ist, wie unschwer zu erkennen ist, Manfred Spatzierer. Ich bin Geschäftsführer und Chefmeteorologe beim Österreichischen Wetterdienst UBIMET. Um eine lange und für den geneigten Leser vielleicht nicht gar so interessante Geschichte kurz zu machen, bin ich mehr oder weniger über Zufälligkeiten mit dem Team der Hochschule Bochum in Kontakt geraten, das für das Solrautorennen quer durch Australien auf der Suche nach Wetterberatung war. Die Idee ist, das mit Hilfe genauer Wetterprognosen die Chancen im Rennen gesteigert werden können. Als langjähriger Australienfan brauchte man mich da gar nicht lang zu bitten und kurzerhand wurde der von langer Hand geplante Urlaub in ein Abenteuer im Australischen Outback umfunktioniert. Im Vorfeld haben wir an neuen Prognosemodellen und zusätzlichen Wetterdaten für das spärlich besiedelte Outback gesfchraubt, das Ergebnis kann sich sicher sehen lassen. Was nun fehlt ist der Test in der Praxis und der kommt jetzt....


Tag 1

Nach einem Kurzurlaub in den U.S.A bin ich gestern in Melbourne / Victoria angekommen. Dabei gab es für mich folgende Premieren:

1) Mein erster Flug mit einem A380, der bezüglich Reisekomfort wirklich neue Masstäbe setzt
2) Ich konnte mich selbst davon überzeugen, dass die Erde rund ist.

Das Wetter ist hier schon einigermaßen sommerlich, die Parks geizen nicht mit frischem Grün, was gerade in Melbourne nicht selbstverständlich ist, da es in letzter Zeit viele Trockenperioden gegeben hat.



Blick von South Yarra auf die City heute früh


Zwischennotiz: Australisch für Anfänger

Bozzle: Flasche
Mozzie: Gelse
Old Bomb: Auto
Brekkie: Frühstück
Shizzle: Shiraz (Einheitswein)
Shithole: Roadhouse im Outback

Damit findet man erstmal das Auslangen.



Zu Hause in Wien schrauben die Kollegen noch an den letzten Feinjustierungen für unser Wettervorhersagemodell für Australien, das im Rahmen des Rennens seine Feuertaufe bestehen wird, und auch ein paar andere Kleinigkeiten technischer Natur stehen noch an.

Morgen um 08:30 Ortszeit (23:30 Wiener Zeit) geht's dann los nach Darwin im Norden Australiens, ein Inlandsflug, der stolze 6 Stunden dauert. Immer wieder wird man mit den gewaltigen Dimensionen dieses Kontinents konfrontiert. In Darwin bleiben dann noch 2 Tage für das Team der Hochschule Bochum ihre 2 Autos für das Rennen vorzubereiten, Startschuss für das eigentliche Rennen ist am 25.10.




Das Rennteam und der Cruiser


Bis zum 30. Oktober wird dann der Kontinent von Nord nach Süd durchquert, das Rennen endet in Adelaide, Hauptstadt von South Australia.



Lt. Google Earth: 3027km



Ich werde jetzt langsam mein Zeug zusammenpacken, laut meiner eigenen UBIMET Vorhersage wirds bei meiner Ankunft in Darwin ca. 35 Grad haben, also eher eine heiße Angelegenheit. Das nächste Post gibts voraussichtlich am Freitag, ca 08:00 Wiener Zeit.

Beste Grüße in den Herbst (den ich nur bedingt vermisse)


MS

Links:

Über das Rennen
Teampage der Hochschule Bochum

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